Georgien-Länderinfos

11Landkarte von der Kaukasusrepublik Georgien

Allgemeines

Georgien ist fast doppelt so groß wie die Schweiz, hat aber mit rund 5,6 Mio. (davon 1,2 Mio. in der Hauptstadt Tiflis) dennoch weniger Einwohner. Im Westen vom Schwarzen Meer begrenzt, umfaßt es das Gebiet zwischen Kleinem Kaukasus im Süden und Großem Kaukasus im Norden, dessen Hauptkamm mit etlichen Vier und Fünftausendern auch die Grenze zur Russischen Föderation bildet. Im Westen erstreckt sich die fruchtbare Tiefebene der Kolchis, im Osten des Landes finden sich steppenartige Landschaftsformen.

Geschichte

Der Kaukasus ist seit alten Zeiten das Grenzland zwischen Orient und Okzident und gilt als eine Wiege der alten Zivilisation. Schon in der Jungsteinzeit bestand hier eine hochentwickelte Ackerbaukultur und antike Sagen von Prometheus, dem goldenen Vlies oder Noahs Arche werden mit diesem mächtigen Gebirge in Verbindung gebracht oder haben hier ihren Ursprung. Als „Kreuzung am Weg der Völker“ wurde Georgien immer wieder von fremden Großmächten – Griechen, Römern, Byzantinern, Arabern, Persern, Mongolen, Türken und Russen – unterworfen. Zwar setzte sich das Christentum in Georgien und im benachbarten Armenien schon ab dem 2. Jahrhundert durch und die Georgisch-Orthodoxe Kirche wurde in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts Staatskirche, doch auch die europäischen und asiatischen Eroberer beeinflußten die vielfältige kaukasische Kultur, die uns fremd und zugleich seltsam vertraut ist.

Ebenso vielfältig sind die Völker, die den Kaukasus bewohnen bzw. sich im Laufe der Jahrhunderte dort niedergelassen haben: Mehr als 100 Nationalitäten und Sprachen leben im „Bienenkorb der Völker“, dem als Musterland der religiösen und nationalen Toleranz stets jede Art von religiösem Fanatismus und Anti-semitismus fremd war. Die Gesetze der Gastfreundschaft und der Toleranz wirkten im multiethnischen Kaukasus stets stärker als religiöse Dogmen, haben aber in der letzten Zeit im ständigen Kampf gegen den Separatismus einiger Minderheiten viel eingebüßt. Dennoch ist das Sprichwort „Der Gast ist von Gott gesandt“ für alle kaukasischen Stämme immer noch eines der höchsten Gesetze des Lebens. In sowjetischen Zeiten war das südländische Georgien eine der reichsten Republiken und zog viele Besucher an. Nach Umsturz und Bürgerkrieg 1992/93 entstanden zahlreiche kleine Hotels und Private Pensionen, die das Reisen auch über Land einfacher machen. In den letztem 20 Jahren wurde der Tourismus weiter ausgebaut und gehört heute in vielen Regionen zur Haupteinnahmequelle.

Anreise:

Wer nicht mit dem Flugzeug anreisen möchte kann auch auf dem „Landweg“ in den Kaukasus gelangen:

Über den Balkan – Türkei – Georgien oder über die Ukraine mit einer Fähre von Odessa nach Batumi (Georgien). Über die Anreise nach Georgien mit dem Zug finden Sie hier alle Informationen 

Flug

Direktflüge gibt es im Moment nur von Lufthansa ab München und von Georgian Airways ab Berlin.
Viele Fluggesellschaften, wie TK, LOT, UK, KLM, A9, Pegasus Air fliegen Tbilisi mit Zwischenstop an.
Je nach Angebot und Airline findet man Flüge zwischen 300 und 600 Euro.

Billigflieger wie Wizzair fliegen von Memmingen, Düsseldorf und ab Juli auch Basel / Baden Airport nach Kutaisi, der zweitgrößten Stadt Georgiens. Wenn man frühzeitig bucht kann man hier Flüge für unter 200 Euro bekommen.

Die Flugzeit beträgt 4 Stunden. Die Zeitverschiebung beträgt zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ + 2 Std).

Dokumente

Seit August 2005 besteht keine Visumspflicht mehr für Bürger der EU-Staaten. Zur Einreise ist ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass erforderlich. (Aktuelle Infos gibt es unter: http://germany.mfa.gov.ge).

Klima / Reisezeit

Im westlichen Tiefland herrscht von April bis September subtropisches Klima vor, im Kaukasus Hochgebirgsklima. Weiter östlich sind zunehmend kontinentale Einflüsse wetterbestimmend, d.h. es ist deutlich trockener mit größeren Temperaturunterschieden tags/nachts. Für das Tiefland bietet sich auch Frühjahr und Herbst als Reisezeit an, im hohen Kaukasus ist die Saison auf Mai bis Oktober beschränkt.

Sehenswürdigkeiten

Georgien ist mit seinen über 5.000 Kirchen, Klöstern, Festungen, Wehrtürmen und Höhlenstädten reich an Kulturdenkmälern, die die wechselvolle Geschichte des Landes zwischen Orient und Okzident widerspiegeln. Für uns sind vor allem die Menschen mit ihrer Gastfreundschaft und die abwechslungsreichen Landschaften, die vom sowohl voralpenähnlichen Kleinen Kaukasus über sub-tropische Wälder und das Schwarze Meer im Westen, Grassteppen im Osten bis hin zu hochalpinen Großen Kaukasus reichen, das Erlebnis schlechthin. Wem die Alpen zu zivilisiert und die Rocky Mountains zu weit weg sind, der kann im ungezähmten und nahezu menschenleeren Kaukasus wandern, skitouren gehen, skifahren, radfahren, reiten, rafting und natürlich bergsteigen.

Währung / Finanzen

Die Landeswährung, der georgische Lari darf weder ein- noch ausgeführt werden. Devisen dürfen unbegrenzt eingeführt werden. Es gibt in fast allen Städten Banken bzw. Geldautomaten. Kreditkarten werden in den größeren Hotels, teuren Einkaufsläden und Restaurants akzeptiert. Geldwechsel ist in Banken (in Tiflis auch in Wechselstuben möglich, es werden oft Gebühren für die Anzahl der Scheine erhoben). 

Preise

Das Paradies gibt es nicht geschenkt: Georgien ist kein Billigreiseland. So bewegen sich die Preise für internationale Produkte auf deutschem Niveau, die Preise für Unterkünfte sind für den gebotenen Standard hoch, die lokalen Produkte auf den Märkten hingegen günstig.

Unterkunft / Übernachten

In Georgien gibt es mittlerweile ein großes Angebot an Hotels und Gästezimmern aller Güte und Preisklassen.

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Essen und Trinken …

… muß in Georgien „Trinken und Essen“ heißen. Den georgischen Wein muß man aus zweierlei Gründen probieren: Erstens seiner Qualität und seines ausgezeichneten Geschmacks wegen, zweitens wegen der Gastgeber, die keinen Fremden von der traditionellen Tafelrunde mit seinen großen Traditionen und originellen Trinksprüchen vorzeitig aufstehen lassen. Aber auch die bodenständige und dennoch abwechslungsreiche und raffinierte Küche ist es wert, den eigenen Kocher kalt zu lassen.

Neben vielen Straßenständen in denen gekochte Maiskolben und Chatschapuri (mit Käse gefüllte Teigtaschen) angeboten wird, gibt es unzählige kleine Restaurants, in denen wir unterwegs landestypisch essen werden: Schaschlik-Fleischspieße, Chinkali (gefüllte Teigtaschen), mit Walnußpaste gefüllte Auberginen (Badridschani) und Salat. Powerriegel u.ä. Spezialnahrung für Bergsteiger gibt es in Georgien nicht (Snickers u.ä. schon)

Sicherheit

Aktuelle Informationen des auswärtigen Amts:

Impfungen / Gesundheit

Impfungen sind nicht zwingend vorgeschrieben, doch sollten die Impfungen gegen Polio, Tetanus und Diphterie gegebenenfalls aufgefrischt werden. Impfungen gegen Hepatitis A und B und Typhus sollten in Absprache mit dem Arzt / Gesundheitsamt erwogen werden, wenn Sie einen längeren Aufenthalt planen. Es sollte eine Auslandsversicherung mit Rückhol-Option abgeschlossen werden.

Sprache / Schrift

Immer mehr Georgier sprechen deutsch oder englisch. Fast alle Georgier sprechen russisch, benutzen die Sprache der ungeliebten ehemaligen „Zentrale“ aber nur ungern. Es empfiehlt sich, eine Unterhaltung auf deutsch oder englisch zu beginnen, um dem Gegenüber zu signalisieren, daß man kein Russe ist. Danach sind alle Beteiligten dann froh, im Russischen eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu haben. Grundsätzlich sind die Georgier sehr deutschfreundlich, was geschichtlich auf den engen Verbindungen der ersten demokratischen georgischen Republik (1917 – 1921) mit Deutschland beruht und durch die aktuellen Investitionen deutscher Firmen aktualisiert wird. Das georgische Alphabet ist als eines der weltweit vierzehn existierenden Alphabete völlig unabhängig, hat keine Ähnlichkeiten und ist daher keiner einfachen Interpretation zugänglich. Auf den  Schildern finden sich neben den georgischen auch fast überall lateinische Buchstaben.

Viele  Reiseveranstalter haben Georgienreisen 2020 in Ihren Programmen ausgebaut. Konnte man vor ein paar Jahren noch froh sein, die ein- oder andere Reise bei Spezialveranstaltern zu finden, kann man nun wählen ob man lieber eine Wander-Rad oder Studienreise machen möchte. Oder vielleicht gleich alle drei Kaukasusländer Armenien, Aserbaidschan und Georgien?

Wir beraten Sie gerne z.B. über die Reise von Chamäleon Reisen.

 

 

 



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